Wir armen Menschen! Das Funktionieren ist Vielen von uns zur Gewohnheit geworden. Ständig finden wir etwas, dass wir „erstmal erledigen“ oder „hinter uns bringen müssen“ und flüchten so kollektiv aus der Gegenwart (dabei wundern uns, warum nur die Zeit an uns vorbeizurasen scheint… ). Wir hängen im Pflichterfüllen fest und verschieben so Vieles, was aus Freude bereitet, auf später.
Doch manchmal flüstert uns eine leise Stimme, dass wir eigentlich mehr vom Leben wollen, als die Zähne zusammenzubeißen, Erwartungen Anderer zu erfüllen und To-Dos abzuarbeiten. Ich glaube, diese Stimme ist unsere Sehnsucht, lebendig und frei zu sein, anstatt brav und angepasst zu funktionieren. Immer wieder bin ich dieser Sehnsucht gefolgt, die mich zu einem Goldschatz führte. Dieser Schatz war die Entdeckung der Schlüsselrolle unseres Körpers. Heute bin ich überzeugt: Ein glückliches Leben ist ein Leben im Körper. Wenn wir uns von unserem Körper abschneiden, weil wir mit unserer Aufmerksamkeit nur im Kopf sind und uns ausschließlich auf externe Ziele und Gegebenheiten fokussieren, schneiden wir uns von einem Teil unseres Menschseins ab.
Vereinfacht gesagt ist also Abspaltung unser Problem und Verbundenheit die Lösung. Was wir brauchen, ist wirklicher Kontakt. Zu aller erst zu uns selbst, unseren Körperempfindungen und unseren Gefühlen – und darauf aufbauend authentischen, wohltuenden Kontakt zu anderen Menschen. Wenn wir unsere körperliche Präsenz schulen und echten Kontakt erleben, werden Schicht für Schicht die Panzer aus „Funktionieren-müssen“ und „Aushalten“ abschmelzen. Wir werden das Leben intensiver erleben und schrittweise immer mehr Erfüllung und Wohlgefühl zulassen können. Vielleicht werden wir sogar irgendwann soweit gehen, tagein tagaus glücklich zu sein. Das könnte ein großes und lohnendes Wagnis werden!